Noch sichtbare Spuren
Noch sichtbare Spuren ....
...es gibt sie noch immer, die Spuren aus der dunklen Vergangenheit von Stadtallendorf.
Stadtallendorf hat eine wechselvolle und ausßergewöhnliche Geschichte, ausgehend von einem Bauerndorf zu einem der größten Munitionswerke während des 2. Weltkrieges, bis hin zu einem gewichtigen Industriestandort in Oberhessen.
Bis zu ca. 20.000 Zwangsarbeiter*innen aus 29 Nationen, zehn Barackenlager, vier Siedlungen, 650 Bunker und Werksgebäude mit einem ausgedehnten Schienen- und Rohrober-leitungsnetz auf einem etwa 1.000 ha großem Areal - das sind die Schreckensdimensionen der Sprengstoffwerke im damaligen Allendorf.
Als kritischer Künstler nähert sich Michael Feldpausch auch besonders unbequemen und schwierigen Themen an. Seine Spurensuche und künstlerische Auseinandersetzung mit einem der dunkelsten Kapitel des letzten Jahrhunderts in seiner Heimatstadt, – der Zeit des Nazi-Terrors – sowie seine Aufbereitung dieses Themas aus künstlerischer Sicht stehen ganz im Sinne von Aktionen „Wider das Vergessen“.
Einerseits hat er dabei die langsam verrottenden Zeugnisse jener Zeit (wie etwa Bunker und Zäune oder besser gesagt, Ausschnitte davon) fotografisch festgehalten, diese Fotos in den Randbereichen übermalt und damit eindrucksvolle Werke geschaffen. Andererseits ist seine Art, diese Objekte zu sehen (beispielsweise ein geknickter, früher Stacheldraht haltender Betonpfeiler, der an einen geknickten und gebrochenen Menschen erinnert) so eindrucksvoll, dass damit diese Dokumente der dunklen Geschichte den Betrachter heute noch betroffen machen.

Sein bekanntes Gemälde „Die gelben Frauen“, in dem die durch den Kontakt mit Sprengstoff in Haut- und Haarfarbe veränderten KZ-Zwangsarbeiterinnen dargestellt sind, ist inzwischen im Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Stadtallendorf eines der beeindruckendsten Exponate.

Demnächst noch mehr Bilder!